Iaido

Ist eine japanische Schwertkampfkunst, entwickelt aus den Kampftechniken der Samurai.

Das Muso Jikiden Eishin-Ryu, eine der ältesten Schulen des Iaido, wurde im 16. Jahrhundert von Hayashizaki Jinsuke entwickelt. Den Techniken des Iaido liegen die von den Samurai in Jahrhunderten gesammelten Kampferfahrungen zugrunde. Nach der Befriedung Japans zu Beginn de 17. Jahrhunderts verlor das Schwert immer mehr die Bedeutung einer tödlichen Waffe, es entwickelte sich hingegen zu einem Instrument, um Leib, Seele und Geist zu schmieden.

In der heutigen Zeit bietet Iaido dem Übenden die Möglichkeit, geistige und körperliche Kräfte intensiv zu schulen. Der Lehrer unterweist den Schüler in Kata (Formen), während derer er imaginär gegen Angreifer kämpft. Der Schüler lernt in der Auseinandersetzung mit dem Schwert, dieses nicht als bloßes Werkzeug zu betrachten, sondern als Medium, dem er besondere Achtung beimisst. Die auf diese Weise sensibilisierte Aufmerksamkeit fördert die Bewusstheit des Lernenden, der es in zunehmenden Maße versteht, diese in sein alltägliches Umfeld einzubeziehen.

Die Schriftzeichen für „I-AI-DO“ und Ihre Bedeutung

Das Schriftzeichen „I“ verweist auf die verschiedenen Stellungen, die der Körper einnehmen kann bei gleichzeitiger Präsenz eines hohen Grades innerer Motivation, gesteigerter Wachsamkeit und unerschütterlichen Gleichmuts.

Dieser Zustand ist durch einen entschlossenen Willen zum Handeln gekennzeichnet: ein Wille, der frei ist von Angst, Zweifel und der Erwartung des Versagens.

Vollständige Beherrschung von Geist und Körper zu einem besonderen Anlaß und zu einem besonderen Zeitpunkt ist verbunden mit „AI“. Dieses Zeichen weist auf die Fähigkeit hin, sich schnell auf jegliche Umstände einzustellen, die sich im Leben ereignen.

„AI“ steht für eine empfängliche Haltung, die durch einen Grad geistiger Beweglichkeit gekennzeichnet ist, der sich auch im körperlichen Tun widerspiegelt.

Diese Beweglichkeit des Geistes erlaubt dem Menschen, sich mit seinen Mitmenschen, mit anderen Wesen, Dingen und Ereignissen in Einklang zu bringen, gleich wie sehr der Lauf der Dinge seinen eigenen Gedanken und Absichten zuwiderlaufen mag.

Auf die Schwertkampfkunst übertragen bedeutet dies kurz formuliert:

In einer ruhigen Position verharren, um im rechten Augenblick entweder dem Angreifer zuvorzukommen (Sen no Sen) oder sich den Angriff und die Position des Angreifers zunutze machen (Go no Sen), um den Kampf für sich zu entscheiden.

„DO“ meint einen Weg, im philosophischen Sinne, dem man im Leben folgt. Dieser Weg eröffnet sich im stetigen Üben von „IAI“.